Schon kurz nach der Gründung, zwischen 1924 und 1927, entstand auf dem Killesberg, in unmittelbarer Nachbarschaft zur berühmten Weißenhofsiedlung der Friedrich-Ebert-Wohnhof. Eine Anlage mit einem Turmhaus – das erste Wohnhochhaus in Stuttgart! –, dazu drei fünfgeschossige Wohnflügel und ein zweigeschossiger Restaurant- und Saalbau. Der Wohnhof trägt viele Kennzeichen des sogenannten Neuen Bauens und steht mittlerweile unter Denkmalschutz. Heute ist er zu einem Zeichen des fortschrittlichen Denkens der Bau- und Heimstättenverein Stuttgart eG geworden.
Architekt war Karl Beer, der sich dem genossenschaftlichen Wohnungsbau verschrieben hatte und als Sozialdemokrat von den Nationalsozialisten verfolgt wurde. Seine Handschrift prägen viele Wohngebäude der jungen Bau- und Heimstättenverein Stuttgart eG, dazu die Siedlung Schönblick und auch die zwischen 1927 und 1929 errichtete Geschäftsstelle in der Wilhelm-Blos-Straße.
Durch die Luftangriffe im Zweiten Weltkrieg erfuhr auch der Bau- und Heimstättenverein einen gewaltigen Rückschlag. 507 der bis dahin errichteten Mietwohnungen wurden völlig zerstört, 90 erlitten leichtere Schäden.
Im August 1946 begann, initiiert durch die erste Generalversammlung nach dem Krieg, der gemeinsame Wiederaufbau. Ende 1952 war der Gebäudebesitz vollständig erneuert oder wieder hergestellt. Vorbildlich und seiner Zeit voraus präsentierte sich schon damals der Wohnraum-Standard: In sich abgeschlossene Wohnungen, inklusive Küche und Bad.
Bedingt durch die Wohnungsnot der 1950er Jahre, entstanden in den Nachkriegsjahren in Stuttgart neben kleineren auch einige große Wohnungsbauvorhaben, die bis heute das Stadtbild prägen. Die Bau- und Heimstättenverein Stuttgart eG bekannte sich wie schon in den Vorkriegsjahren zu modernen Architekturentwürfen. Realisiert wurden sie in den 1960er Jahren in den neuen Stadtvierteln Giebel, Heumaden-Süd, Fasanenhof und in Freiberg. Dort entstand zwischen 1966 und 1969 durch die 22-geschossige Wohnanlage „Julius Brecht“, ein Gemeinschaftsprojekt mit der Baugenossenschaft Zuffenhausen eG, eine städtebauliche Dominante. Lange Jahre war dieses Gebäude mit seinen 31.000 m² Wohnfläche, verteilt auf 440 Ein- bis Vier-Zimmerwohnungen, das größte Wohnhochhaus in der Bundesrepublik. Seit 1973/74 gesellt sich ein bis zu siebengeschossiges Wohngebäude mit 76 Wohnungen zur weithin beherrschenden Brecht-Anlage oberhalb des Neckars.